Bei besten Bedingungen fand der heutige Spatenstich Hochwasserschutz an der Gössering statt. Im Beisein von Bundesministerin Elisabeth Köstinger, den Landesräten Ing. Daniel Fellner und Martin Gruber, mit coronabedingt eingeschränkt geladenen Gästen, offiziell statt.
Heute konnte der erste Bauabschnitt eines umfangreichen Projektes – Hochwasserschutz an der Gössering – offiziell starten. Bereits in der Vergangenheit gab es Hochwasserkatastrophen (1966, 1983 und zuletzt am 30. Oktober 2018) wo zahlreiche Gewässer über die Ufer getreten sind und immense Schäden angerichtet haben. „Genau aus diesem Grund muss in den Hochwasserschutz investiert werden. Es geht um die zukünftige Entwicklung der Region, vor allem aber um den Schutz der Bevölkerung“, so Bürgermeister Siegfried Ronacher.
„Hochwasserschäden können nie gänzlich vermieden werden, das haben die Unwetter der letzten Wochen in Kärnten wieder deutlich gemacht. Mit den vielfältigen Maßnahmen eines modernen Hochwasserschutzes können wir aber gezielt vorsorgen und Risiken deutlich reduzieren“, so Bundesministerin Elisabeth Köstinger.
Zum Projekt. Die Gefahrenzonenplanung für den Gösseringbach wurde in den Jahren 2007 bis 2009 durchgeführt und führte zum Ergebnis, dass wesentliche Teile der angrenzenden Siedlungen durch Hochwässer gefährdet sind. Neben der Stadt Hermagor sind es auch die Ortschaften Weißbriach, St. Lorenzen und Jadersdorf in der Gemeinde Gitschtal. Der Bauabschnitt 01 beinhaltet die Errichtung von Schutzmauern und Schutzdämmen, die teilweise neu gebaut bzw. werden vorhandene erhöht. Eine Ausweitung der Gössering auf einer Länge von ca. 470 m wird durchgeführt. Zudem werden zwei Wildholzrechen bachauf der Konsoldierungssperre eine Verklausung im Unterlauf der Brücken verhindern. Der Bau eines neuen Durchlasses am Priessenegger Bach finalisiert die Maßnahmen des Bauabschnittes 01.
Wasserwirtschafts- und Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner nennt folgende Fakten: „Insgesamt sind bei einem 100-jährlichen Hochwasserereignis (HQ100) rund 1.150 Menschen und 365 Objekte sowie weitere wichtige Infrastruktureinrichtungen, beispielsweise die hiesige Bahnstrecke, in Gefahr. Um die betroffenen Menschen und auch die Infrastruktur nachhaltig zu schützen, investieren wir gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus in einem ersten Schritt 2,9 Millionen Euro in zeitgemäße Maßnahmen.“
Zu den Kosten. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt betragen 2,9 Mio. Euro. Die Finanzierung verteilt sich wie folgt: 47,5 Prozent trägt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, 40 Prozent das Land Kärnten und 12,5 Prozent die Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See und die Gemeinde Gitschtal. Der erste Bauabschnitt soll bis Dezember 2022 fertig gestellt sein.