Auch nach der Landesversammlung des Kärntner Gemeindebundes hält das Steuer des Kärntner Gemeindebundes ein Lavanttaler. Der neu gewählte Präsident, Bgm. Günther Vallant, fordert für die Gemeinden eine finanzielle Hilfe zur Selbsthilfe sowie die Einbindung auf Augenhöhe. Inhaltlich wird er das Hauptaugenmerk auf die Stärkung der Position der Gemeinden, die Leistungs‐ und Kostenentwicklung im Gesundheits‐ und Sozialbereich sowie die Stärkung des Investitionsvermögens der Gemeinden legen. Als 2. Vizepräsident rückt Bgm. Josef Haller nach. Mit Bgm. Marika Lagger‐Pöllinger ist nach fünf Jahren wieder eine Frau im Landesvorstand vertreten.
Acht Monate vor der offiziellen Gemeinderats‐ und Bürgermeisterwahl im Februar 2021 fand im Kärntner Gemeindebund nochmals eine Personalrochade statt. Bgm. Peter Stauber war nach fünf erfolgreichen Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt ausgeschieden.
Ihm folgt nun der Frantschacher Bürgermeister Günther Vallant nach, der seit dem Vorjahr auch Obmann des SPÖ‐Gemeindevertreterverbandes ist. Vallant, Bürgermeister einer ländlichen, jedoch finanzstarken Gemeinde, möchte zu Beginn seiner Amtszeit vor allem eine Unterstützung bei der Krisenbewältigung erreichen. „Durch eine Ko‐ Finanzierung des Gemeindepaketes der Bundesregierung durch das Land sollen die Gemeinden wieder Luft zum Atmen bekommen, um Investitionen in nachhaltige Projekte zu tätigen. Dadurch könnten Arbeitsplätze in den Gemeinden erhalten und auch die Einnahmen der Gemeinden wieder angekurbelt werden“, so Vallant.
Ein weiterer Schwerpunkt des neu gewählten Präsidenten wird auch die Gestaltung der Pflichtausgaben der Städte und Gemeinden, das sind vor allem die Aufwendungen für die Bereiche Gesundheit und Soziales, sein. „Mit der Zielsteuerung gibt es an sich ein gutes Instrument für die Finanzierungspartner Land und Gemeinden, um die Entwicklung dieses Bereiches gemeinschaftlich zu steuern. Mein Anliegen ist es, über konkrete Leistungen, ihren Zweck und auch ihre Auswirkungen zu sprechen und endlich tiefer in die Thematik einzusteigen, als dies bisher der Fall war.“
Die oft geforderte Entlastung der Gemeinden durch das Land sieht Vallant nüchtern:
„Das Land hat die höchste Pro‐Kopf‐Verschuldung, aber einen Überschuss im Budget, viele Gemeinden können ihre Haushalte ohne fremde Hilfe nicht ausgleichen, haben aber die geringste Pro‐Kopf‐Verschuldung. Ein landesinterner Kampf ohne Sieger ist verschwendete Energie. Allerdings sind Land und Gemeinden vor allem in Krisenzeiten aufgefordert, zu optimieren, Leistungen und Prozesse zu hinterfragen und auch mehr als bisher zu kooperieren, um sich auch selbst Luft zu verschaffen.“
Was die Einbindung der Städte und Gemeinden betrifft, gibt sich der nunmehr dritte Lavanttaler Präsident des Kärntner Gemeindebundes kämpferisch: „Wenn man politische Ideen umsetzen möchte, geht es nicht ohne die Gemeinden. Diese sind eine Stütze der Gesellschaft und haben den direkten Kontakt zum Bürger. Die Bewältigung der Gesundheitskrise wird von den Gemeinden vor Ort perfekt gemeistert. Dies sollte sich auch in der frühzeitigen Einbindung der Städte und Gemeinden in Entscheidungs‐ prozesse widerspiegeln.“
Bgm. Günther Vallant ist mit 43 Jahren der jüngste Präsident seit Gründung des Kärntner Gemeindebundes. Er ist verheiratet, gelernter Betriebselektriker und im Zivilberuf ÖGB‐ Regionalsekretär für die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt. In Kärntens jüngster Gemeinde ist er seit 23 Jahren im Gemeinderat vertreten, war fünf Jahre Vize‐ bürgermeister und ist nun im 12. Jahr Bürgermeister. Zu seinen Hobbies zählen Segeln, Radfahren und die Imkerei.
Mit Josef Haller, dem Ferndorfer Bürgermeister und Kuratoriumsvorsitzenden des Gemeinde‐Servicezentrums, steht ihm nun auch ein neuer 2. Vizepräsident zur Seite. Marika Lagger‐Pöllinger, seit 2015 bereits Delegierte des Bezirkes Spittal an der Drau im Gemeindebund, wurde in den Landesvorstand gewählt und bringt ebenfalls neue Impulse ein.