10. Oktober Feier – Jubiläumsjahr der besonderen Art

 

„Um die Gegenwart zu verstehen, muss man die Vergangenheit kennen!“

Genau vor 100 Jahren, am 10. Oktober 1920 fand in der Zone I des Kärntner Abstimmungsgebietes eine Volksabstimmung statt, bei der es um folgende Frage ging: „Sollte dieser Teil Kärntens in den neuen südslawischen SHS-Staat eingegliedert werden oder sollte er bei Kärnten verbleiben?“

Die Kärntner – und zwar einschließlich eines großen Teils der slowenisch-sprachigen Landsleute  - entschlossen sich mit rund 60%iger Mehrheit für den Verbleib des strittigen Gebietes bei Kärnten und dokumentierten damit ihren Willen, in Zukunft der damals noch jungen Republik Österreich anzugehören. Die Kärntner haben damit in überzeugender Weise nahegebracht, dass sie als Österreicher zusammenbleiben und nach rechtsstaatlichen Grundsätzen leben wollen, in dem das Recht vom Volk ausgeht.

Heute, 100 Jahre danach, stellt sich die Frage der Sinnhaftigkeit des 10. Oktober bzw. dieses Gedenktages. Vieles ist für heutige Generationen zur Selbstverständlichkeit geworden und lässt uns vergessen, dass wir in einem Land in Wohlstand, Sicherheit, Freiheit und vor allem in Frieden leben dürfen.
Deshalb sollten wir uns zumindest bemühen, das Vermächtnis des 10. Oktober in allen Auswirkungen von gelebter Demokratie, Selbstbehauptung und Verständnis für den anderen fortzuführen!´

Der 10. Oktober ist aber auch aus einem anderen Grund ein denkwürdiger Tag für Hermagor. Genau am 10. Oktober 1930 wurde nämlich Hermagor vom Kärntner Landtag zur Stadt erhoben und feiert deshalb im heurigen Jahr sein 90-Jahr-Jubiläum, coronabedingt leider etwas anders als vorgesehen.

Anlässlich dieser Stadterhebung im Jahre 1930 wurde beim akademischen Bildhauer Hans Domenig zur Erinnerung an die Kärntner Volksabstimmung ein Denkmal in Form eines lebensgroßen Kinderpärchens mit Wappenschild in Auftrag gegeben, vor dem wir heuer dieses 100-jährige Jubiläum begehen und aller Abwehrkämpfer gedenken.

„Der 10. Oktober 1920 war eine Sternstunde für Kärnten. Es ist unsere Aufgabe, die Erinnerung daran hochzuhalten! Deshalb haben wir uns auch dazu entschlossen, im kleinen Rahmen einen Kranz vor dem Abstimmungsdenkmal niederzulegen, um auch in dieser ungewöhnlichen Zeit und auch in diesem besonderen Jahr für Hermagor, Respekt und Dankbarkeit zu erweisen“,  so Bürgermeister Siegfried Ronacher.

Hintergrundbild
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